Zuerst möchte ich eine Passage aus der Internetseite der „Verwaisten Eltern e.V." zitieren. Diese Worte sprechen mir aus tiefstem Herzen, besser kann man es einfach nicht formulieren.

Trauer

Mitmenschen nehmt uns Trauernde an.
Geht behutsam mit uns um, denn wir sind schutzlos.
Die Wunde in uns ist noch offen und weiteren Verletzungen preisgegeben.
Wir haben so wenig Kraft, um Widerstand zu leisten.
Gestattet uns unseren Weg, der lang sein kann.
Drängt uns nicht, so zu sein wie früher, wir können es nicht.
Denkt daran, dass wir in Wandlung begriffen sind.
Lasst Euch sagen, dass wir uns selbst fremd sind.
Habt Geduld.
Wir wissen, dass wir Bitteres in Eure Zufriedenheit streuen, dass Euer Lachen ersterben kann, wenn Ihr unser Erschrecken seht, dass wir Euch mit Leid konfrontieren, dass Ihr vermeiden möchtet.
Wenn wir Eure Kinder sehen, leiden wir.
Wir müssen die Frage nach dem Sinn unseres Lebens stellen.
Wir haben die Sicherheit verloren, in der Ihr noch lebt.
Ihr haltet uns entgegen: Auch wir haben Kummer.
Doch wenn wir Euch fragen, ob Ihr unser Schicksal tragen möchtet, erschreckt Ihr.
Aber verzeiht:
Unser Leid ist so übermächtig, dass wir oft vergessen, dass es viele Arten von Schmerz gibt.
Ihr wisst vielleicht nicht, wie schwer wir unsere Gedanken sammeln können.
Unsere Kinder begleiten uns.
Vieles, was wir hören, müssen wir auf sie beziehen.
Wir hören Euch zu, aber unsere Gedanken schweifen ab.
Nehmt es an, wenn wir von unseren Kindern und unserer Trauer zu sprechen beginnen.
Wir tun nur das, was in uns drängt.
Wenn wir Eure Abwehr sehen, fühlen wir uns unverstanden und einsam.
Lasst unsere Kinder bedeutend werden vor Euch.
Teilt mit uns den Glauben an sie.
Noch mehr als früher sind sie ein Teil von uns.
Wenn Ihr unsere Kinder verletzt, verletzt Ihr uns.
Mag sein, dass wir sie vollendeter machen, als sie es waren, aber Fehler zuzugestehen fällt uns schwer.
Zerstört nicht unser Bild. Glaubt uns: Wir brauchen es so.
Versucht Euch in uns einzufühlen.
Glaubt daran, dass unsere Belastbarkeit wächst.
Glaubt daran, dass wir eines Tages mit neuem Selbstverständnis leben werden.
Euer „Zu trauen" stärkt uns auf diesem Weg.
Wenn wir es geschafft haben, unser Schicksal anzunehmen, werden wir Euch freier begegnen.
Jetzt aber zwingt uns nicht mit Wort und Blick unser Unglück zu leugnen.
Wir brauchen Eure Annahme.
Vergesst nicht, wir müssen so vieles von neuem lernen.
Unsere Trauer hat unser Sehen und Fühlen verändert.
Bleibt an unserer Seite.
Lernt von uns für Euer eigenes Leben.

 

 

Viele Menschen sind überzeugt davon,
dass Stark- und Tapfer-sein bedeutet
an „etwas anderes“ zu denken
nicht über Trauer zu sprechen.

Aber wir wissen,
dass wirklich Stark- und Tapfer-sein bedeutet
an das Geschehene zu denken
über das Gewesene zu sprechen
bis die Trauer beginnt
erträglich zu werden.

Das ist wirkliche Stärke,
das ist wirklicher Mut
und nur so wird
Stark- und Tapfer-sein
uns zur Heilung tragen.
(Sascha Wagner)
 

 

3 Jahre ohne und doch mit Juliane

 

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig
und die, die es sind,
 sterben nie.
Es zählt nicht,
dass sie nicht mehr da sind.
Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.
(Ernest Hemingway)

 

 

Drei Jahre ist Juliane  nun schon nicht mehr hier und ich frage mich oft, wo die Zeit nur geblieben ist ... war nicht alles erst gestern geschehen?

Am Anfang, da war einfach nur der Schock ... noch heute ertappe ich mich bei der Vorstellung, dass DU, meine liebste JULIANE, nur auf einer großen Reise bist und bald wieder nach Hause kommst ... dann, allmählich, ganz langsam, erwächst in mir das Gefühl dieser schrecklichen Endgültigkeit, Bilder des Unfalls entstehen vor meinen Augen, obwohl ich tausende von Kilometern entfernt von DIR war, kann ich doch sehen, wie DU aus dem Wagen geschleudert wirst, wie DU dann hilflos sterbend am Strand liegst und mein Schmerz und meine Sehnsucht nach DIR wachsen dadurch nur noch mehr. Du bist unerreichbar fern und ich kann und will bis heute nicht begreifen, weshalb ich DICH nicht mehr sehen kann ... DU fehlt mir soooo sehr!

Ach Juliane, ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es DIR gut geht, wo immer DU auch sein magst. Ich liebe und vermisse DICH so sehr!

Ich wünsche mir so sehr, dass ich DEIN Lachen wieder hören kann....
 dass ich DICH in die Arme nehmen und mit DIR schmusen kann ...
 dass ich DEINE strahlenden Augen sehen kann ...
 dass ich mit DIR Gedanken über ein gemeinsam gelesenes Buch austauschen kann
 dass DU auf meinem Schoß sitzt und ich DICH trösten kann, wenn DU traurig bist
 dass wir zusammengekuschelt zum hundertsten Mal „Dirty Dancing“  ansehen ...
 dass das ganze Haus wackelt, weil DU mal wieder die Türen schmeißt ...
 dass ich mich über das Chaos in DEINEM Zimmer aufregen kann ...
 dass DU mal wieder alle Geleebananen allein gefuttert hast ...
 dass DEINE Musik im ganzen Haus zu hören ist ...
 dass ich DIR sagen kann, wie sehr ich DICH liebe und wie stolz ich auf DICH bin ...
 dass DU mir beim Essen gegenüber sitzt ... doch DEIN Platz bleibt für immer leer!

Außenstehende mögen vielleicht denken die Zeit heilt alle Wunden. Doch meine Wunde kann keine Zeit heilen. Sie kann mich höchstens lehren damit zu leben.

17 Jahre habe ich meine Juliane umsorgt, getröstet, mit IHR gelacht, war immer für sie da. Mein Leben ist um so vieles leerer ohne SIE, ein Teil von mir ist mit IHR gegangen. Diese Wunde schließt sich nicht, sie tut weh, furchtbar weh. Und man kann nichts, absolut nichts dagegen tun.

Durch den Verlust eines Kindes verliert man einen großen Teil seiner Zukunft. Man trauert doch nicht nur um Dinge, die einmal gewesen sind, sondern auch um so Vieles, was nun nie mehr möglich ist. Immer wieder grübelt man und fragt sich „Was wäre wohl jetzt?“ Hätte Juliane den Führerschein auf Anhieb geschafft und würde jetzt mit meinem Auto lustig durch die Gegend düsen? Ob sie wohl jetzt einen Freund hätte, der ihr alle Wünsche von den Augen ablesen könnte? Was hätte sie nach dem Abi gemacht? Für welchen Studienweg hätte sie sich entschieden?

Und immer wieder die Frage nach dem WARUM.

Juliane fehlt mir nach wie vor schrecklich und es gibt immer wieder Zeiten, in denen ich in tiefe Löcher falle und nur schwer wieder heraus finde. Die Trauer und der Schmerz sind ständige Begleiter meines Lebens.

Ich spreche selten darüber wie schlecht es mir manchmal geht oder zeige anderen meine Gefühle, ich funktioniere. Nach außen hin, da passt man sich an, so wie es von einem erwartet wird, aber man ist nicht mehr so wie vorher, man hat sich verändert und neue Wertigkeiten in seinem Leben gesetzt. Ich bin ein anderer Mensch geworden! Nachdenklicher, schweigsamer, verletzlicher und viel sensibler.

Man redet, wenn andere reden, man lacht, wenn die anderen lachen. Man verbirgt seine Gefühle, seine Traurigkeit, weil über den Tod nicht gern gesprochen wird. Ich habe manchmal das Gefühl, dass immer mehr Menschen Julianes Namen in meiner Gegenwart vermeiden, sie wollen mich nicht an sie erinnern, wollen mir nicht weh tun. Aber ihr Schweigen tut noch viel mehr weh.

Ist es denn soooo schlimm, wenn die anderen von ihren Kindern reden und ich dann auch von Juliane spreche? Ich liebe sie doch immer noch, bin immer noch unheimlich stolz auf sie und sie ist und bleibt ein großer Teil meines Lebens. Wenn sie auch nicht mehr hier bei uns sein kann, so hat sie doch für immer einen Platz in meinem Herzen und meinen Gedanken. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich SIE auch noch totschweigen sollte und SIE dadurch endgültig sterben würde.

 Juliane ist IMMER in unseren Gedanken

-      wir leben seit 3 Jahren OHNE sie    -

aber so sehr auch MIT ihr.

Wir werden niemals ohne JULIANE leben.

In unseren Gedanken und Herzen wird SIE uns immer begleiten und IMMER in uns weiterleben.

 

 

Seit 4 Jahren nicht mehr bei uns  

 

Du bist ein Teil von mir und wirst es immer bleiben.
Auch wenn ich dich nicht sehe, nicht höre -
ich spüre dich: du bist in mir ...

So wie damals, als du neun Monate ein Teil von mir warst.
Ich konnte dich nicht sehen, nicht hören -
aber ich spürte dich: Du warst in mir ...

Zwischen uns ist ein unsichtbares Band,
das unsere Welten verbindet und das niemals zerreißt.
Es führt mich zu dir irgendwann -
und ich freue mich so sehr auf dich ...
(Monika Peter)

 

 

Vor vier Jahren, ja eigentlich schon seit 5 Jahren, war meine liebste Juliane geographisch gesehen sooooo weit, weit weg von mir, aber dank Internet und Telefon doch immer ganz nah.  

Am Dienstag nach Pfingsten haben wir noch zusammen telefoniert und am Samstag darauf war Juliane für niemanden von uns mehr erreichbar … sie musste ihren Weg in eine andere Welt antreten. Meine Welt, unsere Welt brach in tausend kleine Scherben und kann niemals mehr so wie früher sein …

Es wird mich mein ganzes Leben schrecklich schmerzen, mir Tränen in die Augen treiben, dass ich meiner Juliane
    NIE WIEDER etwas wünschen,
    NIE WIEDER ihre Pläne und Hoffnungen mitverfolgen, sie
    NIE WIEDER ermutigen oder auch bremsen, mit ihr lachen oder weinen, sie
    NIE WIEDER zu einem Erfolg - und sei er auch noch so gering - gratulieren,
    NIE WIEDER irgendetwas mit ihr machen kann … dieses
    NIE WIEDER könnte ich unendlich fortführen, doch jedes einzelne
    NIE WIEDER schmerzt soooooo sehr, denn

es gibt keine Zukunft mehr für Juliane - die wurde schon viel zu früh und abrupt beendet ….

Die Worte "Mein Kind ist tot" kann ich selbst heute - nach 4 Jahren - kaum aussprechen .... es fällt mir schwer diese Unfassbarkeit in Worte zu kleiden, ihr einen Namen zu geben ...
Längst nicht mehr allen erzähle ich, dass meine geliebte Juliane nicht mehr unter uns weilt, ein Sternenkind ist ... eventuell mache ich kleine Andeutungen ... und wer richtig und auch interessiert zuhört, die Zwischentöne deuten kann, der fragt nach ... und wenn ich dann das Gefühl vermittelt bekomme, wenigstens ansatzweise verstanden zu werden ... dann erzähle ich von meiner Juliane .... von diesem freundlichen, hübschen jungen Mädchen mit den großen braunen Augen, der wundervollsten Tochter, die man sich nur vorstellen kann, eine junge Frau, die voller Träume
, Hoffnungen und Pläne für ihr Leben war und dass sie all dies mit ins Grab nehmen musste ...

Was geblieben ist sind die Erinnerungen – sehr viele schöne, wunderbare, aber leider auch sehr schmerzvolle Erinnerungen.

Ich möchte die Nähe meiner Tochter genauso wenig missen wie die Trauer und den Schmerz, denn dadurch lebt sie in mir weiter. Aber ich hoffe eines Tages - irgendwann - besser damit umgehen zu können, diese Abgründe, diese Müdigkeit, diese mich immer noch überfallende Lebensunlust überwinden zu können, und auch wieder unbekümmert lachen und mich zusammen mit anderen am Leben erfreuen zu können.

Für mich ist es sehr wichtig zu zeigen, dass Juliane nicht nur ein großer Teil unserer Vergangenheit war ....

SIE ist allgegenwärtig  ....

Juliane geht mit uns in die Zukunft ... in unseren Gedanken ... und ganz, ganz tief in unseren Herzen.

 

 

Sie sagen, es ist doch schon so lange her,
nach so langer Zeit trauert man nicht mehr.
Man darf sicher erinnern - leise, am besten stumm.
Ich frage, mit welchem Recht sie das sagen, - „warum“?

Könnten sie den Schmerz nur erahnen, nicht mal ermessen,
wären sie dann so schnell mit dem Wort „Vergessen“?
Wären auch ihre Augen oftmals von Tränen blind,
würden sie trauern um ihr eigenes Kind?

Trauer meist leise, wie ein Windhauch, vertraut und zart.
Doch an solchen Tagen, einem Orkan gleich, brutal und hart.
Träume, Vermissen, Erinnerungen - alles so nah.
Es scheint mir, als ob es erst gestern war.

 

 

5 Jahre, die wir JULIANE nun schon vermissen

 

Ein Sommertag mit Dir

Ich stehe neben dir, in diesem wunderschönen Garten
und sehe dich an
Du lächelst.

Ein Duft von Rosen und Lilien weht herüber
und lässt mich tief einatmen
Du lächelst.

Die Hitze lässt die Luft flimmern
hin und wieder streichelt ein kühler Wind durch mein Haar
Du lächelst.

Schmetterlinge tanzen im Blau des Himmels
ich sehe ihnen nach
Du lächelst.

Ich erzähle dir von den Dingen die mich beschäftigen
und von meinen Sorgen
Du lächelst.

Ich habe den Wunsch dich zu umarmen
aber ich greife ins Leere
Du lächelst.

Plötzlich die Erkenntnis, wie ein Hammerschlag,
der Garten ist der Friedhof
ich stehe neben deinem Grab.

Aber ich sah dich doch lächeln,
wie kann das sein?
Du lächelst vom Photo auf deinem Grabstein.

Nun weiß ich es wieder,
du bist gegangen, bist nicht mehr hier
und doch fühle ich, du bist immer ganz nah bei mir.
(Angelika Cammarata -leicht abgewandelt)

 

 

Gedenkanzeige zum 5. Todestag
Anzeige in der MZ vom 14.06.2008


Immer noch ungläubig starre ich auf die Zahl der Jahre, die DU nun schon nicht mehr bei uns bist, kann einfach nicht glauben, dass es schon 5 Jahre sein sollen, als wir die Schreckensnachricht erhielten ….

5 schrecklich lange, sehnsuchtsvolle Jahre sind nun schon vergangen

5 Jahre, in denen Du, liebste Juliane, nicht mehr bei uns bist
5 Jahre voller Trauer, Tränen, Schmerz und ständig wachsender Sehnsucht nach DIR
5 Jahre, in denen wir die Erinnerung an DICH, an die gemeinsame Zeit mit DIR, wach halten
5 Jahre, die Du in unseren Herzen und Gedanken weiterlebst
5 Jahre, in denen wir DICH an DEINEM Grab besuchen und DIR Blumen und Kerzen bringen
5 Jahre, in denen wir hoffen, dass Du uns in unseren Träumen besuchst  und wir DICH dort umarmen können
5 Jahre, in denen wir auf ein Zeichen von DIR warten, um zu sehen und zu spüren, dass es DIR dort, wo immer das jetzt auch sein mag, gut geht
5 Jahre, voller Dankbarkeit für die viel zu kurze, aber schöne Zeit mit DIR
5 Jahre, in denen wir einfach nicht verstehen können, WARUM ausgerechnet DU uns schon so früh verlassen musstest
5 Jahre, LEBEN OHNE DICH – es ist so schwer …. Wir vermissen DICH so sehr

Wenn die Kinder noch leben, geht man recht großzügig mit der Zeit um. Die Kinder sind DA, man kann sie jederzeit erreichen, sich mit ihnen unterhalten, Gedanken austauschen, gemeinsam etwas unternehmen, sie necken, ihnen auch mal was verbieten, denn man denkt ja, dass sie noch soooooo viel Zeit dafür haben …. Man ahnt ja nicht, dass das Leben so furchtbar zerbrechlich ist und man sich nicht darauf verlassen kann, dass nichts geschieht.

Wenn dann das Kind aber plötzlich nicht mehr DA ist, wird jede einzelne Kleinigkeit sehr kostbar für uns. Unglaublich kostbar sind die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, da sie unwiederbringlich sind.

Ich habe schreckliche Angst, dass JULIANE  irgendwann totgeschwiegen und vergessen wird, sich niemand mehr an sie erinnert. Riesengroß ist die Freude, wenn ich sehe, dass jemand ihr Grab besucht hat oder sich ihre Freunde ab und an bei mir melden und mir Geschichten über sich und Juliane erzählen – dann habe ich das Gefühl, als ob JULIANE unter uns weilt, ganz nahe bei uns ist und dadurch auf ihre Art weiter lebt.

 

 

Als du gingst,
war noch KEINER dafür bereit
weil wir dachten -

ES WÄRE NOCH SO VIEL ZEIT.

 

 

Auch nach fünf Jahren habe ich DEINEN Tod immer noch nicht verstanden. So gern würde ich doch mein und unser aller Leben mit DIR teilen, habe DIR doch noch so viel zu sagen und zu zeigen, so viel Liebe zu schenken, glaubte ich doch, wir hätten noch so viel Zeit.

Aber DU kannst nicht mehr zurück kommen, bist nicht einfach nur verreist – DU bleibst für immer fort …. diese schmerzlichen Momente der Trauer holen mich immer wieder ein und werden mich wohl mein weiteres Leben begleiten.

Inzwischen gibt es jedoch schon mehr Tage, an denen mir eine gewisse „Normalität“ gelingt, aber das kann sich von einen Moment auf den nächsten sehr schnell ändern. Kein Tag ist vorhersehbar, denn manchmal werfen mich schon Kleinigkeiten aus der Bahn – das kann ein Lied im Radio, eine Filmszene, der Anblick einer jungen Frau, die meiner Juliane ähnlich sieht oder sich wie sie bewegt, ja selbst eine Schaufensterdekoration sein. Oftmals kann ich gar nicht sagen, was mich urplötzlich so abgrundtief traurig macht …. Ist es der Schmerz um das, was ich verloren habe oder weil mir immer wieder schmerzhaft bewusst wird, dass Juliane all dies nicht mehr erleben darf, worauf sie sich doch so sehr gefreut hatte, sie keine Chance bekam ihre Träume und Hoffnungen zu verwirklichen?

 

 

Ob ich sie
wieder sehe
weiß ich nicht
vielleicht
gibt es DORT
keine Augen
keine Ohren
keine Stimmen
Aber -
unsere Seelen
erkennen sich sofort
Das weiß ich
bestimmt...
(Monika Peter)

 

 

6 Jahre voller Sehnsucht sind vergangen

 

Begleiter

ER kommt plötzlich, aus dem Hinterhalt,
erwischt dich immer wieder eisekalt.
Zerreißt dir die Brust, sprengt dein Herz.
kommt immer wieder, du weist wer:
der SCHMERZ.

Denkst an nichts Böses gerade eben,
freust dich am Licht, freust dich am Leben.
Da schlägt ER zu, kennt kein Mitleid,
zertritt die Freude, spaltet deine Fröhlichkeit.

Oft denkst du, du wärst IHN los,
deine Freude darüber, so unendlich groß.
Doch ER wird dein Begleiter für immer,
dich, nein, dich verlässt ER nimmer!

Du musst damit leben, dich mit IHM arrangieren,
mit IHM weiter durch dein Leben navigieren.
Ist nicht immer da, aber auch nie ganz weg,
du wirst IHN nicht los, es hat keinen Zweck.

(René Andreas)

 

 

6 Jahre sind nun schon seit diesem schrecklichen und für uns immer noch unfassbaren Unfall vergangen, musste unsere geliebte Juliane von uns gehen, wurden all ihre und auch unsere Hoffnungen, Träume und Wünsche in einer einzigen Sekunde hoffnungslos und unwiederbringlich zerstört und absolut NICHTS und NIEMAND kann uns unsere Juliane ersetzen, viel zu groß ist der Verlust eines Kindes.
Darüber kommt man nicht "hinweg".

Trotzdem muss man versuchen weiter zu machen, nicht aufzugeben, einen Sinn im Leben zu sehen, denn dass wir aufgeben, das hätte Juliane niemals gewollt.

Eine Zeitlang habe ich versucht meine Trauer, meine Tränen und all den Schmerz zu verdrängen, habe mich wie wild in irgend welche Beschäftigungen gestürzt, nur um nicht nachdenken zu müssen. Ich merkte dann aber schnell, dass das gar nicht gut für mich ist, denn um so stärker hat es mich dann beim nächsten Mal erwischt.
Seitdem versuche ich diesen Schmerz und alles, was damit zusammenhängt, zuzulassen. Ganz bewusst nehme ich mir dann Zeit dafür, schaue mir - mit vielen Taschentüchern bewaffnet - Julianes Bilder an, lese ihre Briefe, höre mir ihre Lieder an, tauche damit irgendwie in die Vergangenheit ein und habe dabei sogar "glückliche" Momente, weil mir mein Kind da so wunderbar nahe ist .... und ich musste feststellen, dass ich dadurch wesentlich schneller wieder aus diesen Tiefs heraus finde und mich auch körperlich nicht ganz so ausgelaugt fühle.

 

 

Lass den Schmerz zu,
lass Trauer geschehen,
lass Tränen fließen,
lass den Gefühlen freien Lauf.

 Wenn du die Schmerzen verdrängst,
wenn du die Trauer verleugnest,
wenn du die Tränen verbietest,
werden Leib und Seele schreien.

 

 

Mir persönlich tut es gut und ich habe meinen eigentlich doch so ungewollten Begleiter - den Schmerz - an meiner Seite akzeptiert.
Trotz allem ist es jeden Tag aufs Neue so unglaublich schwer das Unfassbare zu fassen, mit der Gewissheit weiterzuleben, dass ich meine Juliane nie, nie wieder berühren, in die Arme nehmen, sie knuddeln, mit ihr diskutieren, ihr Lachen oder ihre Schritte hören, sie trösten oder mich mit ihr freuen, halt einfach an ihrem Leben teilhaben kann.
Geblieben sind mir nur noch die Erinnerungen und ihr kleines Grab, das ich mit aller Liebe versuche für sie schön herzurichten.

 

 

Der Weg

Täglich finden meine Füße fast ganz von allein den Weg zu Dir.
Im Herzen gehst Du neben mir.
Schweigend betrachten wir Deine Blumenwelt.

Einmal - nur ein einziges Mal -
 was gäbe ich dafür Dir übers Haar zu streichen,
Dir die Hand zu reichen.

Du fehlst!
( Verfasser unbekannt )
 

 

Riesengroß ist die Freude, wenn ich Juliane an ihrem Grab besuche und sehe, dass ihr wieder jemand Blumen oder kleine Geschenke gebracht hat, ich gar Besuch oder Post von Julianes Freundinnen bekomme.
Ich empfinde das durchaus nicht als Selbstverständlichkeit, denn sie wohnen ja jetzt inzwischen in ganz Deutschland verstreut, sind mit Ausbildung, Studium oder Arbeit beschäftigt, manche sind nur noch ganz selten hier in der Heimat und finden trotzdem ab und an die Möglichkeit sich mit mir in Verbindung zu setzen.

Lange schon hatte ich geplant die "Freunde-Seite" hier ein bisschen auszubauen, wollte Julianes Freunden von hier ein bisschen mehr Platz einräumen, wusste aber immer nicht so recht, wie ich das anstellen sollte.
Vor einiger Zeit kam mir dann die Idee, einige Textpassagen aus ihren privaten Mails an mich dort einzustellen, fragte bei ihnen nach, ob sie es mir erlauben würden und ihre Antworten haben mir - wieder einmal - gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann. Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, alle fanden die Idee gut, sogar besser, als wenn sie erst einen Text hätten verfassen und dabei vielleicht mühsam um die richtigen Worte ringen müssen.

Es erstaunt und freut mich auch jedes Jahr aufs Neue, dass ihre Freunde es immer wieder schaffen, zu Julianes Gedenktagen ein Gesteck oder einen Blumenstrauß an ihrem Grab niederzulegen, diese Tage auch bei ihnen "fest eingebrannt" sind. Auch an dieser Stelle nochmals ein ganz, ganz großes Dankeschön an Euch dafür.


Ihr seid toll!!!!!!
 

 

und wir dachten,
wir hätten noch soviel Zeit ...

... um dir zu sagen,
wie sehr wir dich lieben!

... um dir zu sagen,
wie sehr wir dich achten!

... um dir zu sagen,
wie sehr wir dich brauchen!

... um dir zu sagen,
wie sehr wir dich bewundern!

... um dir zu sagen,
wie viel Glück wir dir wünschen!


Jetzt denken wir es immer noch
jeden Tag,
und außerdem,
wie sehr wir dich vermissen.

 

 

 

7 Jahre - wo ist die Zeit nur hin????

 

Wer Deine strahlenden Augen vermisst,
wer Dein Lächeln vermisst,
wer vermisst, mit Dir zu reden,
Dich beim Abschied zu umarmen,
Dir einen Kuss geben zu dürfen,
wer vermisst, mit Dir zu feiern
und fröhlich zu sein,
der hat etwas verloren,
das von unschätzbarem Wert ist.
Einen geliebten Menschen.

Dich!"

 

 

7 Jahre

sind 2557 Tage mit einem großen Gefühl der Leere und tausend Gedanken an Dich.
sind 61368 Stunden angefüllt mit Traurigkeit und immer größer werdender Sehnsucht.
sind 3682080 Minuten ohne Deine Stimme, Dein Lachen hören zu können.
sind 220924800 Sekunden, die ich am Liebsten aus meinem Gedächtnis streichen möchte.
Wie schön wäre es, wenn man - nur ein einziges Mal - die Zeit zurückdrehen und ALLES ungeschehen machen könnte. Aber leider geht das nicht, müssen wir weiterhin damit leben, dass wir unsere geliebte JULIANE hier niemals mehr wieder sehen werden.

 

 

Hätten wir einen Wunsch frei,
einen Traum, der wahr werden könnte;
Wir würden Gott von ganzem Herzen um das Vergangene
und um dich bitten.
Tausend Worte können dich nicht wiederbringen,
- wir wissen das,
weil wir es versucht haben.
Auch tausend Tränen können das nicht,
- wir wissen das,
weil wir sie geweint haben.
Zurückgelassen hast du schöne glücklich Erinnerungen.
Aber wir wollten nie Erinnerungen.
- Wir wollten DICH! -

 

 

Das Einzige, was geblieben ist, sind 17 Jahre, gefüllt mit Erinnerungen an unsere Juliane, an unsere gemeinsame Zeit mit ihr. Leider kommen zu diesen, für mich so kostbaren Erinnerungen keine weiteren hinzu und das schmerzt zusätzlich.
Immer wieder sehe ich mir Fotos von meiner Juliane an, erinnere mich an die vergangenen Zeiten, an die schönen Momente, erinnere mich an das, was wir gemeinsam unternahmen, worüber wir gemeinsam gelacht oder auch traurig waren, wie oft sie mich nur mit ihren wunderschönen Augen ansehen und ihren Willen durchsetzen konnte ...... ich vermisse all das sooooooo sehr!!!!!!!

 

 
 

All meine Erinnerungen

 In der Welt versuchtest du,
mich nicht alleine zurück zu lassen.
Es gibt keinen anderen Weg.
Ich betete zu den Göttern, lasst ihn bleiben.
Die Erinnerungen lindern den inneren Schmerz,
nun weiß ich warum.

Alle meine Erinnerungen halten dich nahe.
In stillen Momenten stelle ich mir vor, du wärst hier.
Alle meine Erinnerungen halten dich nahe.
Dein leises Flüstern, stille Tränen.

Musste versprechen, meinen Weg zurück
in dieses Leben zu finden.
Ich hoffe es gibt einen Weg,
um mir ein Zeichen zu geben, dass alles ok ist.
Erinnere mich wieder  daran, dass es alles wert ist,
damit ich weiter gehen kann.


Alle meine Erinnerungen halten dich nahe.
In stillen Momenten stelle ich mir vor, du wärst hier.
Alle meine Erinnerungen halten dich nahe.
Dein leises Flüstern, stille Tränen.

Zusammen in all diesen Erinnerungen
sehe ich dein Lächeln.
All die Erinnerungen halte ich fest.
Schatz, du weißt, ich werde dich lieben bis zum
Ende der Zeit.

Alle meine Erinnerungen halten dich nahe.
In stillen Momenten stelle ich mir vor, du wärst hier.
Alle meine Erinnerungen halten dich nahe.
Dein leises Flüstern, stille Tränen.

 

 

Oftmals habe ich das Gefühl, im Gestern, in der Vergangenheit festzustecken. Ich möchte mich aber auch - was für manch einen wahrscheinlich unverständlich ist - keinesfalls davon lösen, aus Angst, dann auch noch diese mir so wertvollen Erinnerungen an meine Juliane zu verlieren und das wäre mit das Schrecklichste, was mir jetzt noch passieren könnte.

Juliane hörte den Beatlessong "Yesterday" sehr gern, hatte sogar gemeinsam mit ihrer Freundin Dana für ihre aus dem Schuldienst ausscheidende Musiklehrerin eine Rap-Version von "Yesterday" einstudiert und wenn ich das Lied der Beatles höre, fühle ich mich meiner Juliane sehr nahe. Die Beatles besingen in ihrem Lied  das "Gestern", in dem alle Sorgen weit weg zu sein scheinen und es im Hier und Jetzt so aussieht, als ob diese Sorgen einfach nie mehr weg gehen, man einen Platz zum Verstecken braucht und das "Gestern" wiederhaben möchte, an das Gestern glaubt.
An manchen Tagen, ja da möchte ich mich auch nur noch verkriechen, mich in meiner "Traumwelt" verstecken und IMMER habe ich den Wunsch, dass MEIN Gestern - für mich der Tag vor diesem schrecklichen Unfall - mein HEUTE wäre, um in Julianes Schicksal noch eingreifen zu können  .....

 

 


Zu Ostern traf ich zwei von Julianes Freundinnen auf dem Friedhof, als sie ihr gerade ein wunderschönes Ostergesteck gebracht haben.

 

 

Wir kamen ins Plaudern und sie erzählten mir, dass 2 Mädchen aus ihrer "Truppe" in diesem Jahr heiraten wollen. Aus den Mädchen sind hübsche junge Frauen geworden und so sehr ich mich über jedes Treffen, jede Mail von ihnen freue, schwingt jedes Mal auch große  Wehmut und ein kleines bisschen Neid mit, da meine Juliane all das niemals erleben darf, sie nie die Chance bekam eine Ausbildung zu absolvieren, einen Beruf zu erlernen, ihre Träume zu verwirklichen, den Mann fürs Leben zu finden und mit ihm gemeinsam eine eigene kleine Familie zu gründen. So sehr ich mich auch für die anderen freue, mir wird es trotz allem immer weh tun, dass meine geliebte Juliane um all dies betrogen wurde, sie all dies nie mehr erleben darf.

 

 

Manchmal, wenn die Sehnsucht wieder übermächtig zu werden droht, höre ich mir folgendes Lied an und stelle mir vor, dass Du, meine geliebte Juliane, irgendwo dort oben, ganz weit über dem Regenbogen auf mich wartest und mit jedem Tag komme ich Dir ja ein Stück entgegen:

 

 

 

8 Jahre und der Schmerz bleibt

 

Es gibt Tage, an denen der Schmerz mein Herz zerreißt,
Tage, an denen schon Gehen und Atmen schwer fällt
und doch lebe ich.
Ich lebe einen Schmerz, den man eigentlich nicht leben kann,
denn er kostet Kraft, oft zu viel und doch habe ich die Kraft.
Ich bin dankbar über jede Hand, die mir gereicht wird.
Ich bin dankbar, wenn die Menschen deinen Namen nennen.
Ich werde deinen Namen immer nennen, die Erinnerungen hüten,
denn sie sind das Wertvollste in meinem Leben geworden.
Ich werde dich immer vermissen.
Ich werde jeden Tag bis zu unserem Wiedersehen mit dir leben.
Ich habe schon vieles auf meinem Weg lernen müssen
und werde noch vieles lernen,
aber wenn der Schmerz, das Vermissen,
die Trauer und das größte
... DIE SEHNSUCHT nach dir kommt,
ist es, als stirbt wieder ein Teil meines Herzens.
(Verfasser unbekannt)

 

 

Schon wieder ist ein Jahr vergangen - das 8. Jahr müssen wir nun schon OHNE unsere geliebte Juliane leben und für mich ist es nicht wirklich leichter geworden. Der Schmerz und die Sehnsucht bleiben, sind nicht aus meinem Leben wegzudenken, gehören zu mir seit diesem verheerenden, unsere Welt für immer verändernden 14. Juni 2003.

Noch immer kreisen meine Gedanken tagtäglich um meine Juliane und darum kommt es mir wahrscheinlich auch immer noch so vor, als ob dieser schreckliche Tag erst vor Kurzem passiert wäre und nicht schon 8 lange Jahre vergangen sind.

Nichts würde man lieber tun, als die Zeit zurück drehen, um all das Schreckliche ungeschehen zu machen, aber es geht einfach nicht. So warte ich, wie jedes Jahr, mit bangen Gefühlen auf diesen furchtbarsten aller Tage für mich, weiß, dass dann auch wieder Tage vorher die Bilder von ihrem Unfall in meinem Kopf entstehen und ich kann nichts, aber auch gar nichts daran ändern.

In diesem Jahr empfinde ich es sogar als doppelt so schwer, denn diesmal fällt der 14. Juni auf den Dienstag nach Pfingsten und vor 8 Jahren habe ich am Dienstag nach Pfingsten das allerletzte Mal mit meiner Juliane telefoniert, das letzte Mal ihre Stimme gehört.
Leider war das Gespräch viel, viel zu kurz, da Juliane früh anrief und ich zur Arbeit musste. Ich habe immer noch ihre Stimme im Ohr und gleichzeitig den so beunruhigenden Anruf aus Amerika, dass Juliane einen Unfall gehabt hätte und es nicht gut aussehen würde. Wenn ich gewusst hätte, dass ich an diesem Tag das letzte Mal ihre Stimme hören, mit meiner Juliane sprechen kann, ich hätte wohl nie aufgehört mit ihr zu telefonieren ....... 

 

 

Vor gar nicht langer Zeit hatte ich wieder einen Traum von meiner kleinen Jule. Sie stand ganz plötzlich mit einem strahlenden Lächeln bei uns zu Hause in der Tür. Ich konnte es erst gar nicht glauben, war für den ersten Moment fassungs- und sprachlos, dann einfach nur überglücklich, meine Juliane endlich wieder in die Arme nehmen zu können, habe sie gedrückt, geküsst, geweint und war einfach nur überglücklich. Am Liebsten hätte ich sie gar nicht mehr losgelassen - es war soooooo wunder-, wunderschön.

Leider träume ich nur sehr, sehr selten von ihr, aber wenn Juliane mich dann im Traum besucht hat, geht es mir den nächsten Tag einfach nur gut, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass mein Kind bei mir war, ich sie umarmen, sie knuddeln, mit ihr reden, sie riechen und so wahrhaftig spüren konnte. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass unsere Kinder uns in unseren Träumen besuchen können und uns dadurch zeigen wollen, dass sie ganz nahe bei uns sind und dass es ihnen gut geht.

 

 

Lass mich wieder von DIR träumen


Die Zeit zieht rastlos weiter,
die Jahre sie vergeh´n.
Der Tag rückt in die Ferne,
an dem ich DICH zuletzt geseh´n.

Und die Bilder sie erzählen,
von einer Zeit, die lang vorbei.
Ich hab sie tief in meinem Herzen
und oft da wünscht ich sie herbei.

Lass mich wieder von DIR träumen,
schick mir vom Himmel einen Gruß.

Lass mich im Traum DEIN Lachen hören,
gib doch im Schlaf mir einen Kuss.

Lass mich wieder von DIR träumen,
sei mal wieder nah bei mir.

Lass uns im Traum wieder vereint sein,
denn ich sehne mich nach DIR.

So Vieles ist von DIR geblieben,
spür DEINE Liebe jeden Tag.

So viel was mich an DICH erinnert,
was ich in meinem Herzen hab.

Irgendwann seh´n wir uns ja wieder,
an einem Ort weit weg von hier.

Und bis dahin muss ich träumen,
 im Traum bleibst DU für immer hier.

Und ach, verzeih mir meine Tränen,
die ich oft noch um DICH wein´.

Es ist halt manchmal unerträglich,
nicht ganz nah bei DIR zu sein.
(Verfasser mir unbekannt)

 

 

Ich kann gar nicht beschreiben, wie oft ich, wenn ich im Radio ein Lied höre, an meine Juliane denken muss. Ich würde so gern wissen, ob ihr dieses oder jenes Lied gefällt und oft denke ich darüber nach, ob sie den Sänger, die Sängerin oder die Gruppe überhaupt kannte, wann deren musikalische Karriere begann. Wie würde Juliane wohl Milow´s "you don´t know" oder "Geboren um zu leben" von Unheilig finden?

Durch Julianes Amerika-Aufenthalt hat sie ja ihre Liebe zur amerikanischen Countrymusik entdeckt und da frage ich mich dann natürlich auch, ob sie die Lieder, die ich gern höre, ebenfalls kannte bzw. ob sie sie auch mögen würde, wie beispielsweise "love your memory" oder "more like her" von Miranda Lambert, die 2003 ihren musikalischen Durchbruch hatte oder "born to fly" von Sara Evans oder die Gruppe "Nickelback", die 2002 mit ihrem Song "how do you remind me" großen Erfolg hatte. Wie würden Juliane die Songs von "Keith Urban" oder "Lady Antebellum" gefallen???? und so könnte ich diese Liste von Sängern noch endlos fortsetzen .....

Als wir während des Prozesses 2004 in Amerika waren, hörten wir dort in einem großen Einkaufscenter das Lied "Kein zurück" von der Gruppe Wolfsheim, welches wir auch auf Julianes Beerdigung abspielten. Es hat mich damals sehr erstaunt, dass eine deutsche Gruppe mit einem deutschen Lied dort zu hören war und sah es irgendwie als "Zeichen" von meiner kleinen Jule.

 

 

Lücken
aufgerissen
keiner kann sie füllen

keiner fühlt
meinen Schmerz

Momente
in denen
nur Wesentliches zählt

so vieles
wird nebensächlich

ich erlebe noch einmal

vergangene Tage
gemeinsame Stunden
den Blick deiner Augen
den Klang deines Lachens
die Großzügigkeit deines Herzens

mir bleibt

Erinnerung

Augenblicke
Momentaufnahmen
scheinbar nebensächlich
kaum der Rede wert
werden bedeutungsvoll


graben sich
tief in mein Gedächtnis ein

Bilder
längst vergessen geglaubt
werden neu lebendig
und erzählen mir
von dir
(Petra Würth)

 

 

Das 9. Jahr ohne Juliane

 



 

Dein Name bleibt!

Dein Name bleibt – mit meinem Herzen für dich gewählt.
Mit meinen Lippen geformt.
Geflüstert – als du ins Leben kamst.
Gerufen – in vielen Augenblicken deines Lebens, in allen Klangfarben.
Geschrieen – nach dir, über die Grenze, die Tod heißt.

Dein Name bleibt – auch wenn die Verzweiflung zu zerstören droht,
was nicht zerstörbar ist,
auch wenn mein Herz immer wieder fragt warum?

Dein Name bleibt - wenn ich in den Sternenhimmel schaue
und wenn meine Augen den Boden absuchen – er steht dort geschrieben.


Du warst gestern – du wirst morgen sein - in mir.

Dein Name bleibt!
(Barbara Link)

 

 

Unfassbare 9 Jahre sind seit diesem schrecklichen Unfall vergangen und das Gefühl, dass das Leben einfach nicht fair ist und doch jeder eine 2. Chance in seinem Leben verdient, will einfach nicht weichen ..... warum nur hat meine geliebte Juliane diese 2. Chance nicht erhalten? Warum musste ausgerechnet sie so früh von uns gehen?

Früher hatte ich immer gehofft, wenn ich einmal von dieser Welt gehen muss, dass auch etwas von mir, meinen Genen, durch mein Kind weitergegeben wird. Juliane ist mein einziges Kind und so wird auch von mir nichts mehr auf dieser Welt übrig bleiben, da niemand mehr da ist, der irgendetwas von mir weitergeben kann, kein Kind, keine Enkel, die das wunderschönes Lächeln von meiner Juliane, ihr liebes Wesen geerbt hätten, nichts.

Juliane fehlt mir so schrecklich, ich vermisse sie unendlich und mit immer größer werdender Wehmut denke ich an unsere gemeinsame Zeit zurück.
Es gibt so viele Erinnerungen, die einerseits so schön, so wertvoll für mich sind, aber eben leider alle in der Vergangenheit liegen und mir unbarmherzig vor Augen führen, dass ich nie wieder gemeinsame Erlebnisse mit meiner Juliane haben kann, sie all die großen oder kleinen Veränderungen in unserem Leben nicht mehr miterleben kann und das ist einfach nur schmerzhaft.
Wenn ich mir Fotos von Juliane ansehe, macht es mich dann doch immer wieder traurig, weil es nie wieder neue Bilder von meiner Juliane geben kann, nur noch Bilder von ihrem kleinen Grab, das ich mit all meiner Liebe für sie versuche schön zu gestalten.

Vor einiger Zeit habe ich im Internet Seiten gefunden, auf denen man auch als Laie ganz leicht Bildcollagen anfertigen kann und seitdem "bastele" ich immer wieder mal ein "neues" Foto von meiner Juliane, erfreue mich daran und kann so wenigstens für einen kurzen Moment verdrängen, dass es nie wieder aktuellen Fotos von ihr geben wird.
 

 

 

 

Das Bild in
meinen Händen
ist´s was mir
blieb von Dir,
ein Bild gedruckt nur,
gedruckt nur auf Papier.

Das Bild
es wird verblassen,
wenn erst die
Zeit vergeht,
das Bild in meinem Herzen
bleibt alle Zeit bestehn.

Ach könnt ich
es nur tauschen,
dies Bild hier
auf Papier,
wie gern gäb
ich es von mir,
wärst Du nur
wieder hier.
(Beate Schreyer)

 


 

 Ich wünschte,
du könntest noch einmal hören,
wie ich deinen Namen rufe
mit bebender Stimme.
Ich wünschte
Du könntest noch einmal
mir in die Augen sehen,
die jetzt mit Tränen gefüllt sind.

Manchmal wünschte ich auch,
ich könnte dir einfach folgen
und müsste dem Schmerz nicht standhalten.
Einmal wird auch mir der Ruf gelten,
und dann werde ich sein, wo du bist,
umfangen von Liebe
und ohne Traurigkeit

(Ruth Rau)

 

 

 

10 schrecklich lange Jahre

 

 

 

Tränen der Stille fließen direkt in mein Herz
ein tiefer, tiefer Schmerz.
Tränen der Stille sieht man nicht,
niemand sieht wie langsam
das Innerste zerbricht.
Tränen der Stille sind niemals zu hören.
Tränen der Stille werden niemanden stören.
Tränen der Stille weine ich einsam für mich.
Tränen der Stille wenn ein Leben zerbricht.
Tränen der Stille fließen unaufhörlich
weiter.
Tränen der Stille sind tiefer als geweint,
weil sie still sind und stärker als man meint.
Meine Tränen der Stille verletzen nur mich.
Tränen der Stille niemand kümmert sich.
Äußerlich ist alles so wie sonst,
niemand erfährt wie die Tränen der Stille die Seele zerstören.
Die Tränen der Stille die nur mir gehören.
Die Tränen der Stille weine ich einsam für mich,
die Tränen der Stille , erinnern an dich.
Und sagen:
“Ich liebe und vermisse dich“

(Verfasser leider unbekannt)

 

 

 

So schwer, wie in diesem Jahr, ist es mir noch nie gefallen, meine Gedanken und Gefühle hier zum Ausdruck zu bringen.

10 unfassbare Jahre ist meine geliebte Juliane nicht mehr hier, kaum Jemand spricht noch mit mir über sie und nun ist auch mein Mann nicht mehr hier, der mir in all den Jahren eine so große Stütze gewesen war, mir den nötigen Halt gegeben hat, um überhaupt mit diesem unsagbar schweren Verlust von Juliane zurecht zu kommen.
Mir wurde erneut der Boden unter den Füßen weggezogen, mein ganzes Leben liegt zum zweiten Mal als einziger Scherbenhaufen vor mir. Jeder einzelne Tag ist ein einziger Kraftakt für mich. Die Trauer, die auch so schrecklich einsam macht, hält mich ganz fest im Griff und ich weiß nicht, ob es in meinem Leben jemals wieder besser werden wird.

 

 

 

Trauern

Einen unendlich schmerzvollen Weg gehen müssen
Seite an Seite mit der Einsamkeit.
Tiefer leiden, als deine Umgebung weiß und
wahrnehmen kann.
Du hast nicht nur den Menschen verloren,
der dir so lieb ist,
du selber bist dir weggenommen,
bist nicht mehr die, die du vordem warst.
(A.S. Naegeli)

 

 

 

Als Ausdruck tiefsten Schmerzes löst sich
eine kleine Träne aus meinem Auge.

Wie ein Stern glitzert sie in der Sonne.

Sie gleitet über meine Wange,
hinterlässt eine Spur der Verzweiflung.

Sie erreicht mein Kinn,
versucht nicht zu fallen,
doch ihr Weg ist vorherbestimmt.

Obwohl sie so klein ist,
trägt sie eine schwere Last,
besteht aus Gefühlen, Leid, Kummer.

Jetzt fällt sie unaufhaltsam,
nimmt ein kleines Stück des Schmerzes mit sich.

Die Sonne trocknet die Träne,
jetzt ist sie vergangen.

Ach könnte sie doch den ganzen Schmerz
mit sich nehmen.

Die Träne ist vergangen, vergessen, erlöst,
doch der Schmerz bleibt ...

(Verfasser leider unbekannt)
 

 

 

 

11 Jahre voller Sehnsucht und wenn alles gesagt ist

 

Dieses Jahr ist es kalendermäßig wieder genau wie vor 11 Jahren - erst Pfingsten, dann Freitag der 13. und am nächsten Tag, am Samstag, stand die Polizei vor der Tür und musste uns mitteilen, dass Juliane bei einem Verkehrsunfall in der Nacht vom 13. zum 14. Juni tödlich verunglückte. In meinem Kopf ist alles wieder da - genau wie vor 11 Jahren und genau so fühle ich mich auch heute wieder - wie vor 11 Jahren .....

Meine Welt war - und ist immer noch - ein einziger Scherbenhaufen und durch Julianes Tod wurde meine Zeit irgendwie angehalten, mein Leben erstarrte von da an und ich kann einfach nicht mehr unbeschwert durch diese Welt gehen. Zu unbarmherzig schlug das Schicksal gleich zweimal bei mir zu.

Von so vielen Seiten hört man immer wieder "mit der Zeit wird alles besser". Aber es wird nicht besser, niemals, es wird nur anders. Wie sollte denn auch ein Leben ohne meine einzige Tochter besser werden?

Ich vermisse mein Kind soooo sehr, trauere um die vielen ungelebten Jahre, die ihr in einer einzigen Sekunde genommen wurden und male mir immer wieder aus, wie sie jetzt wohl aussehen, was sie machen würde, ob sie schon verheiratet wäre und mir süße kleine Enkelkinder geschenkt hätte, in denen auch ich mich zum Teil hätte wiedererkennen können ....aber das sind alles nur Wunschgedanken und NICHTS davon wird wahr werden .....

 

 

Ich denke an Dich

Wenn Wolken sich am Himmel drängen
Wenn Früchte an den Bäumen hängen
Wenn Blumen wiegen sich im Wind
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn das Mondlicht hell erstrahlt
Wenn Sternenglanz am Himmel malt
Wenn Sonne durch den Nebel find'
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn Vogelstimmen hell erschallen
Wenn im Herbst die Blätter fallen
Wenn die Tage kürzer sind
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn die Meereswellen rauschen
Wenn sich im Sturm die Segel bauschen
Wenn abends Seemannsgarn man spinnt
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn die Sehnsucht nach mir greift
Wenn Trauer meine Seele streift
Wenn eine bittere Träne rinnt
Denke ich an Dich, mein Kind...
(Ralf Korrek)

 

Es gibt die Erfahrung, dass mitten im Leben das Leben verloren geht.

Wer je einen Menschen geliebt hat, weiß es.

Wer je so viel von sich selber weggegeben hat, hinüber gegeben,
in einen anderen Menschen,
wie es einem Liebenden geschieht,
der weiß,
wie wenig von ihm selbst übrig bleibt,
wenn ihm der geliebte Mensch genommen wird.

Wer je einem Kind das Leben geschenkt hat, kann wissen,
dass es sich nie ganz ablöst,
sondern immer,
für eine ganze Lebenszeit,
ein Teil von ihm bleibt.

Wenn mein Kind stirbt,
bleibe ich nicht übrig,
wie ich es war.

Es geht etwas von mir selbst fort,
unbekannt wohin,
und nie werde ich wieder der sein,
der ich vorher war.

Es bricht etwas ab, auch von der Welt,
in der ich lebe, es reißt etwas auf,
und wird sich nie wieder ganz schließen.

Und nie wird mich die Schönheit dieser Welt wieder so unmittelbar berühren wie zuvor....
(Jörg Zink)

 

 


 

Die vorherigen Jahre habe ich oftmals sehr, sehr viele Tage (manchmal sogar Wochen) gebraucht, um meine Gedanken hier auf Juliane´s Gedenkseite zu formulieren und dazu passende Gedichte auszuwählen. In diesem Jahr ging das Schreiben relativ schnell, weil ich wieder einmal gemerkt habe, dass ja alles schon gesagt ist und ich mich auch nicht ständig wiederholen möchte. Es wird wohl in diesem Jahr das letzte Mal sein, dass man hier etwas über mich, meine Gedanken und Gefühle finden wird.

Julianes Gedenken hier im Internet ist mir aber immer noch sehr wichtig, hier lebt sie für mich irgendwie weiter und ich hoffe, dass Andere das genau so sehen.

 

 

Die Gewissheit,
dass du nie mehr zurückkehren wirst,
zerreißt mein Herz.

Und doch ist da plötzlich
aus dem Nichts -
ein Geräusch, ein Duft, ein Gedanke
und ich spüre und weiß,
DU bist bei mir.

Die vielen Erinnerungen - kostbare Schätze,
die mein Herz sammelt und hütet,
halten unsere schönsten Momente wach
und geben mir das Gefühl
Dir ganz nah zu sein.
(Verfasser leider unbekannt)

 

 

Nichts bedeutet mehr Schmerz,
als sich in Zeiten des Unglücks
an Zeiten des Glücks zu erinnern

(Dante Alighieri)

 

fuer_juliane_zum_31_geburtstag